Kunstakademie Artis

Akademie für Realistische Malerei und altmeisterliche Techniken

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Welche Zeichentechniken gibt es?

Die Zeichnung ist eine der ältesten Formen des menschlichen Ausdrucks, und sie hat lange vor Erfindung der Schrift existiert.

Als Kunstform wurde das Zeichnen gegen Ende des 15. Jahrhunderts mit Künstlern und Graveuren wie Albrecht Dürer und Martin Schongauer (um 1448-1491), dem ersten namentlich bekannten Nördlichen Graveur, bedeutend und zur einer ganz eigenen Kunstgattung. Schongauer stammte aus dem Elsass und wurde in einer Goldschmiedefamilie geboren. Albrecht Dürer, ein Meister der nächsten Generation, war auch der Sohn eines Goldschmieds.

Aber welche Zeichentechniken gibt es eigentlich?

Bleistift-Zeichnung

Bleistiftzeichnungen werden mit mit einem Stift aus Graphit gezeichnet – entweder als Skizze für ein aufwendigeres Werk in einem anderen Medium, als visuelle Ausdrucksübung oder als eigenständiges Kunstwerk.

Obwohl Graphit seit dem 16. Jahrhundert abgebaut wurde, ist die Verwendung von Stücken aus natürlichem Graphit, die in einen Porte-Buntstift (“Stifthalter”) eingelegt wurden, vor dem 17. Jahrhundert nicht bekannt. 

Niederländische Künstler waren die ersten, die Graphitzeichnungen als Vorstudien für ihre imposanten Landschaftsgemälde verwandten, aber eigenständige Graphitzeichnungen gabe es eher selten.

Die Schattierung, die auf einer Bleistiftzeichnung stattfindet, gibt ihr eine dreidimensionale Komposition und schafft eine Bildtiefe. Dadurch wird dafür gesorgt, dass das Bild  Gesehenes repräsentiert, anstatt einfach nur flach zu wirken.

In dem nebenstehenden Bild sehen sie, dass neben Bleistift auch weiße Kreide verwendet wurde, um eine Raumtiefe zu erreichen.

Zeichentechniken

Tusche & Tinte

Tusche und Tinte lassen mehr Variationen zu als eine Bleistiftzeichnung. Man kann Tusche klassisch mit einer Feder oder einem Stift zeichnen, die Tonwerte entstehen aus Schraffuren oder auch aus Punkten. 

Toll am Zeichnen mit Tusche ist, dass man den Bildern Farbe hinzufügen kann. Man spricht dann vom Lavieren. Meist wird dafür Aquarellfarbe verwandt, aber auch mit Wasser verdünnte Zeichentusche.  Allerdings sollte man den Farbgebrauch nicht übertreiben. Weniger ist oftmals mehr. 

Tusche ist von subtiler Natur und ein wenig zusätzliche Farbe hier und da kann eine größere Aussage machen, als das ganze Bild auszufüllen.

In diesem Bild wurde eine sehr raffinierte Verwendung von Schattierungen verwendet, und dies kann erreicht werden, indem man die Tinten wässert und sie auf die gleiche Weise verwendet, wie man Aquarelle verwenden würde, indem man die Bereiche schattiert, die nicht genau gezeichnet wurden. Alternativ kann Sepia verwendet werden, das sehr atmosphärisch ist.

Kalligrafische Zeichnung

Es wäre nachlässig, wenn man die kalligraphischen Zeichentechniken unerwähnt lässt. 

Die Kalligraphie stammt aus einer Zeit, in der Bücher noch von Hand erstellt wurden, und das Zeichnen kalligraphischer Zahlen oder Buchstaben machte die Bücher nicht nur dekorativer, sondern auch unverwechselbarer und wertvoller.

Heutzutage erlebt die kalligraphische Kunst eine Wiederbelebung durch das Lettering. 

Suchen Sie mal nach “Lettering” oder "Handlettering"im Internet – da gibt es ganz phantastische Arbeiten.

Zeichnen mit Kohle, Kreide und Pastell

Zeichenkohle ist ein wunderbares Medium, mit dem man arbeiten kann, sie verleiht Schwarz-Weiß-Bildern ein wirklich professionelles Finish. Aufgrund der Weichheit des Materials  eignet sich  Holzkohle für eine visuell kräftige Zeichenkunst, wobei die Betonung eher auf Masse und Bewegung als auf lineare Präzision liegt. Kohle hat eine Tiefe, die man mit anderen Medien nicht oder nur mit einigen Tricks erreichen kann.

Wie die kalligraphische Zeichnung erlebt auch das Zeichnen mit Kohle zur Zeit eine Renaissance, und an den Klassischen Akademien wird dieser Zeichenform wieder große Aufmerksamkeit geschenkt.

Auch mit Pastellkreiden lassen sich vergleichbare Effekte erzielen. Pastellfarben gibt es als Sticks, Stifte oder auch als loses Puder. Die Technik lässt sich mit der Ölmalerei verglichen – man baut das Bild in diversen Schichten auf. Pastellfarben schaffen eine feine Textur, die Zeichnungen  wirken erstaunlich realistisch.

Zeichnen mit Buntstiften

Die Buntstiftkunst erfährt in der Kunstwelt momentan ein völlig neues Niveau der Wertschätzung. 

Schauen Sie sich an, wie frisch und innovativ Farbstiftkunst sein kann!

Das Bild rechts ist von mir und vielleicht können Sie sich damit vielleicht ein Bild von der unglaublichen Vielseitigkeit dieses Mediums machen.