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 Zeichnen    |     ​​Alles über Zeichenkohle

Zeichenmaterialien: Zeichenkohle

Zeichenkohle zählt zu den ältesten Kunstmaterialien der Welt. Bereits primitive Kulturen haben mit verbranntem Holz ihr Leben und ihre Gewohnheiten auf Höhlenwänden dokumentiert.

In der Renaissance war das Zeichnen mit Holzkohle weit verbreitet, es gab schließlich noch keine Farbstifte. Aber nur wenige Kunstwerke überlebten, weil die Kohlepartikel von der Leinwand abplatzten.

Viele Künstler verwenden Holzkohle bis heute wegen ihrer einzigartigen dunklen schwarzen Striche und ihrer samtigen Flächen. Im Vergleich zu Bleistiftzeichnungen ist eine Kohlezeichnung viel schneller gemacht.

Welche Arten von Zeichenkohle gibt es? - Kurz: es sind 5 verschiedene Arten auf dem Markt. Wir unterscheiden:

Pulverkohle
Pulverkohle

Pulverkohle ist Kohle in ihrer einfachsten Form, wie der Name schon sagt: pulverisiert. 

Diese Holzkohle sorgt für ein weicheres Aussehen und ist ideal, wenn große Flächen tonisiert werden sollen. 

Man kann sie sehr schnell und sehr einfach mit einem Schwamm oder Pinsel auftragen.

Perfekte Technik für große Flächen oder Hintergründe. Aber auch für feine Lasuren.

2. Komprimierte Holzkohle

Aus Kohlepulver, das mit Gummi oder Wachs gebunden wird, werden die Minen dieser Kohlestifte gemacht. 

Die verwendete Menge an Kohlepulver und Bindemittel bestimmt die Weichheit des Kohlestiftes. Je weniger Bindemittel, desto weicher und dunkler ist der Stift.

Aufgrund seiner Härte kann ein Stift aus komprimierter Holzkohle gut gespitzt werden, wodurch feinere Linien entstehen, die mit naturbelassenen Zeichenkohlen nicht erreicht werden können.

Zeichenkohle

3. Naturbelassene Holzkohle

Diese Kohlestiftchen bestehen aus Weinranken oder Weidenzweigen, die zu einer bestimmten Härte gebrannt wurden. 

Im Gegensatz zu Presskohle verwendet Reben- und Weidenholzkohle keinerlei Bindemittel. 
Die Kohleschicht auf dem Papier lässt sich gut wieder entfernen, mit einem Radiergummi zum Beispiel, oder manchmal reicht auch die Hand.

Aufgrund dieser Eigenschaft ist diese Kohle ideal zum Skizzieren einer Komposition auf Leinwand vor dem Malen.

Reben- und Weidenholzkohle ist sehr leicht und erzeugt weiche, pudrige Linien.

4. Carbon-Stifte

Carbon-Stifte sind eine Mischung aus Kohle und Graphit mit einem öligen Bindemittel, die ein weiches, samtiges Gefühl geben.

Jede Kohlezeichnung muss nach Fertigstellung fixiert werden.

Zeichenkohle

Ebenfalls gut zu wissen...

Vielfalt in der Technik

Kohlezeichnungen können sehr grob sein oder mit einem hohen Maß an Realismus wiedergegeben werden. Das Zeichnen mit Kohle ist eigentlich eng mit der Malerei verwandt. Aufgrund seiner Eigenschaften kann Holzkohle leicht verteilt, gemischt und entfernt werden. Dies ermöglicht es dem Künstler, die Holzkohle auf vielfältige Weise zu verwenden. 

Worauf wird gezeichnet?

Holzkohle kann auf fast jede Oberfläche aufgetragen werden. Die besten Papiere für Kohle- oder auch Pastellzeichnungen sind etwas gröber. Auf sehr glatten Papieren haften die Kohlepartikel nicht oder nur schlecht. 

Manche Künstler bevorzugen es, auf getönten Papieren zu arbeiten. Typischerweise werden bei der Verwendung von getonten Papieren sowohl weiße als auch schwarze Holzkohle in der Zeichnung verwendet. Da das Papier getönt ist, fehlen die Weißtöne und müssen in Holzkohleform aufgetragen werden.

Und, wenn wir schon von weißer Holzkohle sprechen: inzwischen gibt es auch farbige Kohlen in sehr schönen Natur- und Erdtönen.

Ist Zeichenkohle giftig?


Zeichenkohle ist verbranntes Holz und deshalb nicht wirklich giftig. Essen sollte man sie aber trotzdem nicht 🙂

Wenn Sie Zeichenkohle kaufen möchten, dann empfehle ich Ihnen Gerstäcker. Das Angebot von Boesner auf diesem Gebiet ist eher spärlich.

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